Nachgeforscht (2): Und, was lesen Sie so?

Den Sonntagnachmittag verbringe nicht nur ich gern im Zeitschriftenladen. Doch wer stöbert noch im Regal? Und nach welchen Heften? Fünf Besucher erzählen.

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Jürgen, IT-Techniker: „Ich mag Wissensmagazine“

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„Ich komme gerade vom Wacken-Festival und suche etwas für die Zugfahrt nach Wien. Ich kaufe nicht viele Hefte, aber wenn, dann am liebsten Wissensmagazine. Ich habe mich schon immer für Geschichte interessiert, aber auch für Sterne und Galaxien.

Heute nehme ich wohl eine Ausgabe von Geo Epoche, vielleicht die über die Habsburger. Diese Hefte kosten zwar zehn Euro, dafür steht eine Menge drin. Ich finde fast alle Ausgaben spannend, mit wenigen Ausnahmen wie „Pop Art“ und „Die Deutsche Romantik“.

Musikzeitschriften wie den Metal Hammer kaufe ich eher nicht – die finde ich angesichts des Inhalts recht teuer. Da hole ich mir lieber ab und zu noch eine Ausgabe des Mad-Magazins.“

 

Silvia, Kommunikationstrainerin: „Nur wenige gute Kreativhefte“

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„Ich blättere gerade im Strickmagazin ONLine, das ist ganz gut. Gesucht habe ich aber eigentlich ein anderes Heft, die Perlen Poesie. Das ist ein Magazin, das sich mit Perlenkunst beschäftigt – kostet 15 Euro.

Bei Wartezeiten blättere ich oft in Bastel- und Kreativ-Zeitschriften und hole ich mir Anregungen für Workshops, die ich in meiner Freizeit gebe. Stricken und Häkeln finde ich mittlerweile eher langweilig, da ist sowas wie Origami interessanter.

In Deutschland gibt es leider kaum gute Kreativhefte. Meistens sind eher Kindergartenbasteleien drin. Ich vermisse ein Heft darüber, wie man aus Material, das man sonst wegschmeißt, neues Schönes macht.“

 

Gunnar, Multimedia-Production-Student: „Hauptsache Fotos“

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„Ich fahre gleich in den Urlaub, deshalb gönne ich mir eine Fotozeitschrift. Die lese ich als Hobby-Fotograf gern, kaufe sie aber selten, weil sie oft gleich zehn Euro oder mehr kosten. In der engeren Auswahl ist gerade das fotocommunity Magazin.

Welches Magazin ich kaufe, hängt vor allem von den Fotos ab, ich blättere vorher durch. Ist in einem Heft mal ein interessanter Artikel über Technik, hole ich mir das auch, aber in der Regel wiederholen sich die Themen.

Außer Fotozeitschriften lese ich hin und wieder Musikhefte, eben hätte ich fast die Electronic Beats gekauft. Ansonsten ist die Visions interessant, aber das ist ewig her, dass ich die zum letzten Mal gekauft habe.“

 

Luisa, Schauspielerin: „Frauenzeitschriften sind nicht mein Ding“

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„Ich bin gerade eine halbe Stunde durch den Laden gelaufen, ohne mich für ein Heft entscheiden zu können. Früher war die Neon mein Lieblingsheft, heute kommt sie mir oft möchtegernwissenschaftlich vor: Hinter manchem supertollen Ergebnis steckt weniger, als ich es mir erwarte. Mir fehlt da der wissenschaftliche Background.

Ich weiß, das ist übertrieben, aber bei einigen Artikeln habe ich das Gefühl, die könnte man kurz vor dem Schlafengehen schreiben.

Prinzipiell spricht mich auch sowas wie Spiegel, Stern und Focus an, da könnte ich aber nicht das ganze Heft lesen. Frauenzeitschriften dagegen sind überhaupt nicht mein Ding – zu viel Bild, zu wenig Text. Die blättere ich höchstens im Wartezimmer durch. Ich will mich weiterbilden, wenn ich eine Zeitschrift lese.“

 

Thorsten, Kfz-Mechaniker: „Meistens reicht das Durchblättern“

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„Wenn ich am Kiosk vorbeikomme, schaue ich immer, was es Neues bei den Auto- und Lkw-Zeitschriften gibt. Das ist auch ein bisschen Fortbildung: Ich bringe mich auf den neuesten Stand, etwa bei der Motoren- oder Bremstechnik oder bei Getrieben.

Gern lese ich das Heft Träume Wagen, weil es darin viel um ältere Autos geht. Tests, Fahrberichte, Restaurationsberichte – das finde ich alles spannend.

Im Monat kaufe ich mir höchstens ein Heft und dann oft eine Lkw-Zeitschrift wie Trucker. Bei den anderen Heften reicht mir eigentlich das Durchblättern. Das liegt auch daran, dass viele Autohefte teuer sind. Die kosten schon mal sechs, sieben Euro.“

 

Hinweis: Alle Fotos sind im Zeitenschriftenladen k presse + buch im Bahnhof Hamburg-Altona entstanden.

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